Auszeichnung Breakthrough Prize für Grundlagenforschung am leistungsfähigsten Teilchenbeschleuniger der Welt
17. April 2025
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Heidelberg federführend an Großexperimenten des CERN beteiligt
Für physikalische Grundlagenforschung am Large Hadron Collider (LHC) – dem weltweit leistungsfähigsten Teilchenbeschleuniger am CERN bei Genf (Schweiz) – haben die an den vier Großexperimenten ALICE, ATLAS, CMS und LHCb beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den diesjährigen Breakthrough Prize in Fundamental Physics erhalten – Physikerinnen und Physiker der Universität Heidelberg wirken federführend an drei der vier Großexperimente mit. Die mit drei Millionen Dollar dotierte Auszeichnung gilt als einer der weltweit höchstdotierten Forschungspreise in den Naturwissenschaften. Vergeben wird der Breakthrough Prize von einer Gruppe von US-amerikanischen Technologieunternehmern und Wissenschaftsförderern.
„Diese Anerkennung der Forschung am LHC, zu der auch Deutschland einen großen Teil beiträgt, ist ein Beweis für die immense Bedeutung des wissenschaftlichen Fortschritts, der am CERN bisher erzielt wurde und auch weiterhin erzielt werden wird. Zudem zeichnet er die friedliche internationale Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern aus aller Welt aus“, betont Prof. Dr. Stephanie Hansmann-Menzemer, Wissenschaftlerin am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg und Sprecherin des LHCb- Forschungsschwerpunktes.
Maßgeblich beteiligt sind Physikerinnen und Physiker der Universität Heidelberg an den Experimenten ALICE, ATLAS und LHCb. Daran arbeiten die Teams von Prof. Dr. Johanna Stachel (Physikalisches Institut), Prof. Dr. Andre Schöning (Physikalisches Institut) und Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon (Kirchhoff-Institut für Physik) sowie Prof. Dr. Stephanie Hansmann-Menzemer und Prof. Dr. Ulrich Uwer (beide Physikalisches Institut). Auch zahlreiche Physikstudierende sind in die Forschung eingebunden. Im vergangenen Jahr hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die LHC-Forschung an der Universität Heidelberg rund neun Millionen Euro an Fördermitteln für einen Zeitraum von drei Jahren bewilligt.
Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2008 prägt der Large Hadron Collider mit seinen vier Großexperimenten die Forschung in der Teilchenphysik maßgeblich und ermöglicht neue Einblicke in die Welt der kleinsten Teilchen und ihre Wechselwirkungen. In dem unterirdisch gelegenen ringförmigen Teilchenbeschleuniger mit fast 27 Kilometern Umfang werden Protonen oder Atomkerne gegenläufig auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht. Dabei werden Zustände wie unmittelbar nach dem Urknall erreicht. Mithilfe spezieller Detektoren können Forscherinnen und Forscher beobachten, welche Teilchen bei diesen Kollisionen entstehen. Ziel der Forschung ist es, aus den Teilchenkollisionen Informationen zu den bisher unbeantworteten physikalischen Fragen zur Zusammensetzung und der Entwicklung unseres Universums zu finden.
Ausgezeichnet werden mit dem Breakthrough Prize insgesamt über 13.000 LHC-Forscherinnen und Forscher aus über 70 Ländern, die seit dem Jahr 2015 Publikationen mit Daten des Large Hadron Collider veröffentlicht haben. Die Preisverleihung fand am 5. April 2025 in Santa Monica, Kalifornien, statt.