Ruperto Carola Ringvorlesung „Sicherstellung“: Kulturgüter in der „Alpenfestung“ zu Kriegsende 1945
7. Juli 2025
In den letzten Kriegsmonaten konzentrierte das untergehende NS-Reich nicht nur Dienststellen, Flüchtlinge und militärische Formationen in oder nahe der sogenannten „Alpenfestung“, sondern auch unermessliche Kunstschätze. Diese waren teilweise als Faustpfand für die erwarteten Friedensverhandlungen mit den Alliierten gedacht. Anhand zweier Beispiele von aus dem von NS-Deutschland besetzten Oberitalien – Kunstschätzen aus den „Uffizien“ im Südtiroler Passeiertal, sowie Kulturgütern aus dem geraubten jüdischen Umzugsgut im Freihafen von Triest, erzählt Professor Kerstin von Lingen die Geschichte des organisierten Kunstraubs durch NS-Dienststellen in der letzten Kriegsphase. Mit Blick auf die alliierte Nachkriegsjustiz stellt sie abschließend die Frage, ob dieser Raub je gesühnt wurde.
Kerstin von Lingen
Kerstin von Lingen ist Professorin für Zeitgeschichte (Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) an der Universität Wien, Co-Sprecherin des Forschungsschwerpunktes "Diktaturen – Gewalt – Genozide" an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und Mitglied des Forschungsschwerpunkts Global History. Zuvor war sie am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“ sowie am Historischen Seminar der Universität Heidelberg tätig. Sie ist im Vorstand des „Arbeitskreis Militärgeschichte“ (AKM), der sich einer modernen Militärgeschichte und historischen Gewaltforschung verschrieben hat und eine wichtige Plattform für Studierende und AbsolventInnen in diesem Bereich darstellt.