Ruperto Carola Ringvorlesung „Die Amerikaner riechen nach Weißbrot“: Amerikanische humanitäre Hilfe und das lange Kriegsende in Westeuropa
23. Juni 2025
In den ersten Nachkriegsjahren wurde das CARE-Paket in Europa zum Inbegriff des Wohlstands und der Großzügigkeit der Vereinigten Staaten. Dabei stand es nur pars pro toto für die umfangreichen amerikanischen Hilfslieferungen, mit denen die USA 1944/45 einen hungernden Kontinent zu ernähren und damit die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen versuchten. In ihrem Vortrag wird Professor sowohl die amerikanische humanitäre Hilfe und ihre außenpolitischen Zielsetzungen als auch die Erwartungshorizonte und Erfahrungsräume der westeuropäischen Bevölkerungen betrachten. Sie wirft zugleich einen kritischen Blick auf den Aufstieg Amerikas zur humanitären Supermacht, das lange Kriegsende 1944/45 und die schwierige Rückkehr Europas zur ersehnten Vorkriegsnormalität.
Elisabeth Piller
Elisabeth Piller ist Juniorprofessorin am Historischen Seminar der Universität Freiburg, wo sie zur Geschichte der Vereinigten Staaten und der transatlantischen Beziehungen forscht und lehrt. Ihre Forschung beschäftigt sich mit amerikanischer Außenpolitik und dem Verhältnis zwischen den USA und Europa seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Ihr aktuelles Forschungsprojekt „The Good Samaritan of All the World—US Humanitarians, Postwar Europe and the Making of the American Century“ widmet sich der amerikanischen humanitären Auslandshilfe nach dem Zweiten Weltkrieg und zeichnet den Aufstieg der USA zur (humanitären) Supermacht nach.