April 2025 Unispiegel digital 04/25
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studierende, liebe ehemalige,
das Sommersemester 2025 und die Zeit bis Ende November dieses Jahres stehen für unsere Universität ganz im Zeichen des Exzellenzwettbewerbs. Am 22. Mai wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft die erfolgreichen Initiativen in der Förderlinie Exzellenzcluster verkünden. Wir sind mit unseren beiden laufenden Clustern und zwei vielversprechenden neuen Clusterinitativen im Rennen. Zwei Exzellenzcluster sind die Voraussetzung für die Teilnahme im Wettbewerb um den Titel Exzellenzuniversität und die entsprechenden Fördermittel. Unseren Evaluationsbericht mit einem Ausblick auf die künftige Universitätsstrategie müssen wir bis Anfang August abgeben, daran anschließen werden sich die Proben für den Ortsbesuch der internationalen Gutachtergruppe im November. Aus allen Statusgruppen werden viele von Ihnen daran mitwirken und dafür möchte ich Ihnen bereits heute meinen großen Dank aussprechen.
Prof. Dr. Frauke Melchior
Rektorin

Im Fokus
Entwicklung neuer Führungsgrundsätze: Vertrauen, Transparenz und Wertschätzung
Mit dem Ziel, eine moderne und nachhaltige Führungskultur an der Universität Heidelberg zu verankern, wurde Ende vergangenen Jahres das Projekt Führungskultur ins Leben gerufen. Prof. Dr. Karin Schumacher, Prorektorin für Qualitätsentwicklung und Nachhaltigkeit der Universität Heidelberg, und Lena Haubold-Frommherz, Rektoratsreferentin für Organisationsentwicklung, berichten, was es mit diesem Vorhaben auf sich hat.

Forschung
Leibniz-Preis für Pionierarbeit auf dem Gebiet des neuromorphen photonischen Rechnens
Mit Prof. Dr. Wolfram Pernice hat ein herausragender Wissenschaftler der Universität Heidelberg den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland, erhalten. Wolfram Pernice forscht zur integrierten Photonik, um neue Methoden für die Informationsverarbeitung und für schnelle Rechenverfahren mit Licht zu entwickeln.

Frank Winkler erhält weltweit größten Preis auf dem Gebiet der Hirnforschung
Der Neurowissenschaftler und Neurologe Prof. Dr. Frank Winkler wird mit dem weltweit größten Preis auf dem Gebiet der Hirnforschung ausgezeichnet: Er erhält den von der Lundbeck Foundation vergebenen Brain Prize 2025. Gewürdigt wird damit seine Forschung zur Interaktion von Hirntumorzellen und Nervensystem, die einen Grundstein für den Forschungsbereich Cancer Neuroscience gelegt hat und Ansatzpunkte für neue Therapiestrategien bei Glioblastomen – bösartigen Tumoren des Gehirns – bietet.
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Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Neurologen an der Universität Heidelberg
Mit Immunzellen Hirntumore bekämpfen – das ist das Ziel des Mediziners Privatdozent Dr. Dr. Lukas Bunse, der in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhält. Ausgezeichnet wird er für seine Forschung zur Entwicklung und klinischen Umsetzung von immuntherapeutischen Strategien für Patienten mit höhergradigen Gliomen. Der mit 200.000 Euro dotierte Preis ist Deutschlands wichtigste Auszeichnung für Forscherinnen und Forscher in der Aufbauphase ihrer Karriere.

Herausragende Dissertationen mit hoher Relevanz für die Umweltforschung
Für herausragende Forschungsleistungen mit hoher Relevanz für die Umweltforschung sind zwei exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden: Die Geographin Dr. Dagmar Brombierstäudl und die Public-Health-Expertin Dr. Patricia Nayna Schwerdtle teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung. Das Heidelberg Center for the Environment (HCE), das umweltwissenschaftliche Forschungszentrum der Universität, würdigt damit ihre Dissertationen, die am Südasien-Institut und am Heidelberger Institut für Global Health entstanden sind.

QS-Fächerranking: Platz eins in Lebenswissenschaften / Medizin
Mit der Fächergruppe Lebenswissenschaften / Medizin ist die Universität Heidelberg in den QS World University Rankings by Subject 2025 erneut deutschlandweit auf Platz eins vertreten. Sie belegt national die Spitzenposition und verbessert sich weltweit um fünf Plätze auf Rang 33. Ebenfalls auf Rang eins in Deutschland positioniert sich im Ranking der Einzeldisziplinen so wie im Vorjahr die Heidelberger Medizin; weltweit ist sie auf Rang 32 zu finden.

Forschungsförderung
Mithilfe Künstlicher Intelligenz die Bewegungsenergie molekularer Quantensysteme vorhersagen
Verfahren der Künstlichen Intelligenz sollen es ermöglichen, die kinetische Energie von Elektronen in Molekülen auf der Grundlage ihrer Elektronendichte vorherzusagen. Das ist Anliegen eines interdisziplinären Forschungsvorhabens an der Universität Heidelberg, das an der Schnittstelle von Chemie, Physik und KI-Forschung angesiedelt ist. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Projekt „Quantenchemie ohne Wellenfunktion“ mit mehr als 745.000 Euro für einen Zeitraum von zwei Jahren.

Forschungscampus M²OLIE für eine verbesserte Behandlung von Krebserkrankten
Krebserkrankte mit Oligometastasen auf einem schonenden und effizienten Patientenweg maßgeschneidert zu behandeln, ist das Ziel des interdisziplinären Forschungscampus „Mannheim Molecular Intervention Environment“ (M²OLIE). Angesiedelt am Universitätsklinikum Mannheim arbeiten hier unter der Führung der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg 25 Partner aus Forschung und Industrie zusammen. Nach erfolgreicher Evaluation im vergangenen Jahr erhält der Forschungscampus für eine dritte Förderphase von fünf Jahren BMBF-Mittel in Höhe von zehn Millionen Euro.

EU-Projekt: Neue molekulare Interventionen gegen Virusinfektionen
Gezielte molekulare Eingriffe in den Vermehrungszyklus und die Immunerkennung von Viren stehen im Mittelpunkt eines internationalen Forschungsvorhabens, in dem Wissenschaftler an neuen Ansätzen zur Bekämpfung hochgefährlicher Viruserkrankungen wie Gelbfieber oder Lassafieber arbeiten. Koordiniert wird das Verbundprojekt, das von der Europäischen Union über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt knapp acht Millionen Euro gefördert wird, am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Klein.

Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in den Politikwissenschaften
Mit der Frage, wie sich der Klimawandel von einem breit akzeptierten Thema zu einem kontroversen politischen Streitpunkt entwickelt hat, beschäftigt sich eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Heidelberg. Unter der Leitung von Juniorprofessor Dr. Endre Borbáth analysiert das Team die Entstehung einer Konfliktlinie zwischen einem rechtsgerichteten und einem zunehmend fragmentierten grün-ökologischen Lager. Das Projekt mit dem Titel „The New Climate Divide“ ist am Institut für Politische Wissenschaft angesiedelt. Die DFG fördert die Nachwuchsgruppe mit rund 1,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren.

Auf dem Campus
Treffen der Neuberufenen: „Wir erwarten viel von Ihnen“
„Wir freuen uns auf viele Jahre inspirierender Zusammenarbeit und erwarten viel von Ihnen“, sagte die Rektorin der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Frauke Melchior. „Spitzenforschung und eine ebensolche Lehre“, forderte sie von den neuberufenen Professorinnen und Professoren der Ruperto Carola, die zum gegenseitigen Kennenlernen und einem persönlichen Austausch in das Marsilius-Kolleg eingeladen waren. Die Universität werde im Gegenzug alles an Unterstützung bieten, damit dieses ehrgeizige Anliegen gelinge, betonte Prof. Melchior mit Blick auf die Vertreterinnen und Vertreter der wissenschaftsunterstützenden Bereiche, die der Einladung des Rektorats zu diesem zwanglosen Zusammentreffen ebenfalls gefolgt waren.

Studium
Neuer Masterstudiengang: Maschinelles Lernen und wissenschaftliche Datenanalyse weiterentwickeln
Mathematisch-methodische Grundlagen zu vermitteln, mit denen künftige Generationen von Mathematikerinnen und Mathematikern Maschinelles Lernen und wissenschaftliche Datenanalyse weiterentwickeln können – darauf zielt ein neuer forschungsorientierter Studiengang an der Universität Heidelberg. Das englischsprachige Masterprogramm „Mathematics of Machine Learning and Data Science“ startet zum Wintersemester 2025/2026 und richtet sich insbesondere an Absolventinnen und Absolventen mathematischer Bachelorstudiengänge.

Erster Platz bei internationalem Tax Moot Court
Aus dem International and European Tax Moot Court in Leuven (Belgien) sind Studierende der Universität Heidelberg als Erstplatzierte hervorgegangen. Dabei handelt es sich um ein internationales Gerichtsrollenspiel, das sich mit Fragen des Internationalen Steuerrechts befasst. Das Heidelberger Team, bestehend aus Johanna Reger, Thorsten Grasmück, Bastian Rath und Patrick Seyfried, konnte sich nach Erfolgen in den schriftlichen Vorrunden auch in der Finalrunde des Wettbewerbs durchsetzen. Mit ihren hervorragenden mündlichen Plädoyers sicherten sie sich den Sieg über ein Team aus den USA und errangen damit den ersten Platz.

Veranstaltungstipps
Im Fokus: 1945
Vor 80 Jahren – am 8. Mai 1945 – endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Dieses Datum markiert auch das Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die Universität Heidelberg wird mit drei zentralen Vorhaben die historischen Ereignisse um 1945 aufgreifen. Im Mittelpunkt steht die öffentliche Ruperto Carola Ringvorlesung, die am 5. Mai 2025 startet und sich in rückschauender Perspektive und in der Rekonstruktion des unmittelbaren Erlebens mit dem Kriegsende in Europa und darüber hinaus befasst. Die Ausstellung „1945: Heidelberg – alle(s) verloren?“ wird am 4. Mai um 11 Uhr im Foyer der Neuen Universität, Grabengasse 3-5, eröffnet. Sie kann dort vom 5. Mai bis zum 11. Juli besichtigt werden. Die Ausstellung „1945: Leonard McCombe – Nach dem Krieg / Aftermath of War“ wird vom 6. Mai bis 11. Juli im Heidelberg Center for American Studies, Hauptstraße 120, gezeigt. Öffnungszeiten für beide Ausstellungen: montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr.

IMPACT DAY 2025
Wie lässt sich die Welt durch Wissenschaft und Innovation verändern? Wie wird die Relevanz der Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie nutzbar? Wissens- und Technologietransfer stehen im Mittelpunkt des IMPACT DAY der Universität Heidelberg. Als Begegnungsort bietet er die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen, neue Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 14. Mai 2025, ab 12 Uhr in der Neuen Universität, Grabengasse 3-5, statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.

Universität lädt zu Vergabe des Marie-Luise Jung-Preises
Als herausragende Masterabsolventin der Universität Heidelberg wird Henrike Antony mit dem diesjährigen Marie-Luise Jung-Preis gewürdigt. Die von der Universität gemeinsam mit der Verfassten Studierendenschaft und dem Doktorandenkonvent initiierte Auszeichnung wird von der Fakultät für Biowissenschaften verliehen; sie erinnert an die bei einer Amoktat vor drei Jahren getötete Biologiestudentin, deren ausdrücklicher Wunsch es war, einen Weg in die Wissenschaft an der Universität Heidelberg einzuschlagen. Die akademische Feier zur Preisverleihung findet am Mittwoch, 21. Mai 2025, in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt. Beginn ist um 18.30 Uhr.
