Ruperto Carola Ringvorlesung – 1945: Epochenschwelle und Erfahrungsraum Ruperto Carola Ringvorlesung – „Das Unerträgliche ertragen“: Japan und das Kriegsende in Asien 1945
- Monday, 26. May 2025, 18:15
- Neue Universität, Aula, Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg
- Dr. Takuma Melber, Universität Heidelberg, Heidelberg Centre for Transcultural Studies
Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges verlangten die bis zum Äußersten kämpfenden Truppen des Tennō den US-Einheiten bei den Kämpfen auf den Marianen, den Philippinen, auf Iwo Jima und Okinawa einen hohen Blutzoll ab. Obwohl die Amerikaner den japanischen Hauptinseln immer näher kamen, schien das Kaiserreich im Mai 1945, als der Krieg in Europa endete, noch nicht zur Kapitulation bereit. Wie war Japan, das im Sommer 1945 auch noch zahlreiche Soldaten auf dem chinesischen Festland stationiert hatte und weite Teile Südostasiens besetzt hielt, zur Aufgabe zu bewegen? Der Vortrag widmet sich dem Kriegsende im asiatisch-pazifischen Raum und geht dabei über die Fokussierung auf die Atombombenabwürfe hinaus.

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Takuma Melber ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator des Masterstudiengangs Transcultural Studies am Heidelberg Centre for Transcultural Studies (HCTS) der Universität Heidelberg. In seiner Forschung befasst er sich mit Kolonialismus und Imperialismus in Asien, der Geschichte des modernen Japan, japanischer Besatzungsgeschichte, Militärgeschichte und besonders dem Zeitalter der Weltkriege im asiatisch-pazifischen Raum, sowie Erinnerungskulturen.
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1945: Epochenschwelle und Erfahrungsraum
Am 8. und 9. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Europa, am 2. September 1945 folgte die Kapitulation Japans, die den Krieg auch in Ostasien und im Pazifik beendete. Der größte militärische Konflikt der Weltgeschichte forderte über 60 Millionen militärische und zivile Todesopfer, darunter sechs Millionen europäische Juden, die dem von Nazi-Deutschland verübten Menschheitsverbrechen des Holocaust zum Opfer fielen. Unzählige Menschen verloren Angehörige, Heimat, Hab und Gut.
Der Zweite Weltkrieg hat die deutsche, europäische und globale Erinnerungskultur geprägt und die Verpflichtung in unserem Bewusstsein verankert, dass sich eine solche Katastrophe niemals wiederholen darf. Doch achtzig Jahre später ist der Krieg mit dem russischen Überfall auf die Ukraine nach Europa zurückgekehrt. Die Universität Heidelberg möchte mit ihrer Ruperto Carola Ringvorlesung zum Kriegsende 1945 daher auch einen Beitrag zu einer Erinnerungskultur leisten, in deren Zentrum die Verteidigung von Freiheit, Frieden und Demokratie steht.
Der Fokus auf 1945 als Epochenschwelle und Erfahrungsraum eröffnet zwei sich ergänzende Perspektiven: die rückschauende Deutung, die das Ende des Zweiten Weltkrieges in die Brüche und Kontinuitäten der Geschichte des 20. Jahrhunderts einordnet, und die Rekonstruktion des unmittelbaren menschlichen Erlebens und Erleidens. Die neun Referentinnen und Referenten der Ruperto Carola Ringvorlesung werden beide Dimensionen exemplarisch in lokalen, nationalen und internationalen Kontexten in den Blick nehmen. Dabei wird deutlich, dass sich das Kriegsende 1945 mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen, Erinnerungen und historischen Zäsuren verbindet.